Die Energie folgt der Aufmerksamkeit.
Jeder Person, jedem Objekt, jedem Ort, jeder Situation und jedem Gefühl ist im Gehirn ein nervliches Netzwerk zugeordnet. So wird unsere Energie ständig und ohne Pause an unsere vergangene Realität gebunden. Immer richten wir uns nach Aussen aus und es bleibt kaum Energie übrig für die Innenwelt aus Gedanken und Gefühlen, woraus wir etwas Neues im Leben kreieren können. Manche Menschen scheuen sich der Innenschau oder sie verhöhnen sie gar und machen sich über sie lustig. Für sie gibt es nur die Aussenwelt. Somit bestärken sie immer wieder aufs Neue ihre alten Süchte und Abhängigkeiten, ihre alten Muster und Glaubenssätze. Deshalb ist es so wichtig in die innere Stille zu kommen, im hier und jetzt anzugelangen. In der Gedankenstille. Dort, wo keine Wertung und keine Bindung an etwas oder jemand besteht. Einfach im grosszügigen und gegenwärtigen Moment weilen. Ohne vertraute Vergangenheit und vorhersehbare Zukunft. 

“Die Erfahrung gehört immer der Vergangenheit an. Wenn er mit einer tatsächlichen Situation konfrontiert ist, verwandelt der  Mensch den reinen Akt des Sehens in einen ichbezogenen Akt der Erfahrung. Gesiebt durch die erinnerte Vergangenheit. Das, was er hier und jetzt erlebt, wird automatisch in die Struktur des Wiedererkennens, (das immer von der Vergangenheit bedingt ist), geleitet. Durch die gefärbten und gebogenen Brillen vergangener Erfahrungen. Dies ist eine Verzerrung des reinen Sehens und dabei eine Entfremdung des Menschen von seiner wesenhaften Identität. Es ist eine Verzerrung und Degradierung des wesenhaften Existentiellen zugunsten des bloss Ideellen.”
(Patanjali – Die Wurzeln des Yoga, Bettina Bäumer)

Im Unterricht üben wir mit verschiedenen Dharanas (Konzentrations-Techniken), welche die sechste Stufe des achtgliedrigen Yogas von Patanjali darstellt.